Validierung

Lernfortschritt messen

Kompetenzen bzw. Kompetenzentwicklung stellen eine Möglichkeit zur Messung von Lernfortschritt dar (Kopeinik, Simone et al., 2014). Mit spezifischen digitalen Tools, die in das Lernmanagementsystem (LMS) integriert werden können, lassen sich Kompetenzen für Lernende in Echtzeit darstellen. Eines der leistungsfähigsten Tools in diesem Kontext ist Moodle LMS. Ab Moodle Version 3.1 (2016) besteht die Möglichkeit, eine Liste von Kompetenzen in Kursen anzubieten und diese mit Aktivitäten zu verbinden (Burgos, F.J. P., und Martín, M.T.E., 2012). Mit dem Moodle Competence Tool kann der Lernende seinen Erfolg beim Kompetenzerwerb überwachen. Im Rahmen des Kurses können beispielsweise Aktivitäten, Dauer der Kursnutzung oder der “Gesamtkursgrad” verfolgt werden. Der Lernende kann prüfen, welche Aktivitäten bereits abgeschlossen sind. Moodle kann dies auch automatisch tun, sobald die festgelegten Bedingungen erfüllt sind. So kann der Lernende seinen Fortschritt permanent verfolgen. Eine Fortschrittsvisualisierung, z.B. eine Fortschrittsleiste, ist durch eine zusätzliche Erweiterung von Moodle LMS möglich (Muhsen, ZF, Maaita, A., Odah, A., und Nsour, A., 2013) Kiryakova, G., Angelova, N., und Yordanova, L., 2014, präsentieren eines der nützlichsten Moodle LMS-Tool: eine Lernerfortschrittskontrolle. Glover, I., 2013, betonen, dass “in der Ausbildung die Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler wichtig sind, um die Lernziele zu erreichen”. Diese Art der Lernprozessverfolgung motiviert den Schüler, alle Aufgaben rechtzeitig zu erledigen und den Kurs nicht zu verlassen.

Identitätsprüfung als Kernherausforderung bei der Anerkennung von OOL

Ein Kurs auf einer OOL-Plattform hat andere Anforderungen als klassische Auditorium-Vorlesungen. Eine der wichtigsten Anforderungen und Herausforderungen ist die Überprüfung der Identität der Lernenden. Im OOL findet das gesamte Lehren und Lernen online statt und in der Regel trifft der Lehrer die Lernenden nicht “Face-to-face”.

Alle Einrichtungen, die Onlinekurse anbieten, sollten dieses Problem berücksichtigen und über mögliche Lösungen zur Identifizierung von Lernenden nachdenken, wobei die in ihrem Land festgelegten Voraussetzungen zu berücksichtigen sind. Das E-Citizenship-Programm “E-Government” und andere nationale Lösungen für die digitale Identifizierung einer Person können sofort angewendet werden, um Benutzer mithilfe einer mobilen Signatur, eines Bankkontos und anderer Tools zu identifizieren und zu authentifizieren.

Lösungen zur Benutzerauthentifizierung umfassen bspw. biometrische Parameter wie Fingerabdruck, Gesicht, Spracherkennung (Rabuzin et al., 2006). Allerdings erfordern diese Lösungen spezielle Geräte, die zur Überprüfung der Benutzeridentität verwendet werden. Anita Lee-Post & Holly Hapke (2017) geben an, dass diese Lösungen Schwächen hinsichtlich Datensicherheit und Datenschutz haben. Außerdem sind sie nur für den ersten Login gültig. Für einen OOL-Kurs wären solche Lösungen zu komplex und nicht nutzerfreundlich.

Eine andere Lösung für die Identitätsprüfung der Lernenden ist eine kontinuierliche Authentifizierung. Diese Lösung kann etwa im Rahmen von Prüfungen oder anderen Aufgaben, die der Lernende ausführt, verwendet werden. Apampa K.M., (2010) schlägt Videoüberwachung / Aufzeichnungslösung über Webcam vor. Eine solche Lösung erfordert jedoch auch spezielle Software, die aufgezeichnete Videos analysieren und den Lehrer benachrichtigen würde, wenn dies nicht der eigentliche Lerner war, der bspw. eine Prüfung absolviert. Auch die Lernenden müssten eine Webcam haben, was heutzutage jedoch in den meisten Fällen kein Problem darstellt.

Eine weitere Lösung für die Identitätfeststellung des Lernenden ist das Proctoring, wie zum Beispiel RPnow (remoteproctor.com), das den Benutzer während einer Prüfung anspricht. Solche Lösungen sind in der Regel von Drittanbietern und somit kommerzielle, was bedeutet, dass die Institution jährlich oder für jede Prüfung bezahlen muss. In Fall von RPnow würde der Lernende eine spezielle Software herunterladen und auf seinem Computer installieren. Das Programm benötigt Zugriff auf Mikrofon, Kamera und den Computer selbst (welche Software wird gerade verwendet?). Der Lernende muss ein Bild von seinem Pass oder seiner Studenten-ID anfertigen und ein Selfie machen. Darauf basierend verifiziert das System den Lernenden. Bevor die Prüfung abgelegt wird, muss der Lernende die Kamera bewegen und die Umgebung zeigen. So soll sichergestellt werden, dass es keine Lese- oder andere Materialien gibt, die während der Prüfung verwendet werden könnten. Der gesamte Prozess wird aufgezeichnet und gespeichert. Die Software zeichnet kontinuierlich den Desktop, zusätzliche Software und den Lernenden auf.

Jeffrey L. Bailie, Michael A. Jortberg (2009); Bedford, W., Gregg, J. & Clinton. S. (2011) weisen auf ähnliche Lösungen zur Identitätsüberprüfung von Lernenden hin: Biometrie und Web Video-Aufzeichnung, Challenge-Fragen, Face-to-Face-Prüfung, Web Video Conference Proctor.

Internationale Lösungen, die frei verfügbar wären (Open-Source-Software usw.), sind noch nicht etabliert. Daher gibt es keine einheitliche Lösung für Europa. Einige Methoden, die in einem Land funktionieren, funktionieren möglicherweise nicht in einem anderen Land. Da derzeit verschiedene Methoden analysiert werden, heben wir die effektivsten Methoden hervor, die bisher angewendet werden:

Authentifizierung über soziale Netzwerke: Facebook, Google+, Twitter, LinkedIn gehören zu den beliebtesten sozialen Netzwerken. Die meisten Leute haben mindestens ein Konto in diesen Netzwerken. Gemäß den Regeln der sozialen Netzwerke sollten Benutzer ihre echten Namen und Fotos verwenden. Die Verwendung von sozialen Netzwerken für die Benutzerauthentifizierung auf Online-Lernplattformen könnte somit eine Lösung sein.

Die Verwendung der Authentifizierung über das soziale Netzwerk funktioniert möglicherweise auch in Kombination mit einer Videolösung. Wenn sich der Benutzer mit seinem Facebook- oder einem anderen sozialen Netzwerk-Account anmeldet, wird sein Profilbild an das Learning Management System (LMS) weitergegeben. Wenn die Prüfung zu einer bestimmten Zeit per Video-Tool vereinbart würde, könnte der Lehrer das Benutzerprofilfoto und den tatsächlichen Lernenden in der Videokonferenz überprüfen, um sicherzugehen, dass es sich um die gleiche Person handelt.

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